Saponit (Saponitmehl) ist ein hochwirksames, magnesiumhaltiges Bodenverbesserungsmittel, das aus einem natürlichen Montmorillonit-Mineral besteht. Es wirkt effizienter als herkömmliches Kalksteinmehl, indem es:
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Bodensäure neutralisiert, pH-Wert erhöht und Austausch von Wasserstoffionen durch Calcium und Magnesium fördert.
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Die Bodenfruchtbarkeit steigert durch Verbesserung der Kationenaustauschkapazität sowie Anreicherung mit Nährstoffen wie Mg, Ca, K und Na.
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Humusgehalt erhöht (3,3–3,6 t/ha) durch verbesserte Sorptionseigenschaften.
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Bodenstruktur optimiert, Belüftung und Wasserdurchlässigkeit verbessert sowie Pflanzen gegenüber Witterungseinflüssen widerstandsfähiger macht.
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Stickstoff- und Phosphorgehalt stabilisiert durch Förderung mikrobieller Aktivität.
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Erträge um bis zu 80 % steigert und Düngemittel effizienter macht (+15–20 %).
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Umweltfreundlich, ungiftig, feuer- und explosionssicher, für den Bio-Anbau geeignet.
Saponit (auch Magnesium-Bentonit genannt) ist ein Naturmineral – ein Dreioctaeder-Mg-Smektit aus der Gruppe der Bentonite (mit Montmorillonit als Hauptmineral). Seine Einzigartigkeit liegt im hohen Magnesiumgehalt (bis zu 12 %). Zusätzlich weist es einen hohen Kaliumgehalt auf, was seine ausgeprägte Bioaktivität erklärt.
Darüber hinaus enthält Saponit zahlreiche für lebende Organismen wichtige Elemente wie Eisen (Fe), Kalzium (Ca), Kalium (K), Schwefel (S), Stickstoff (N), Mangan (Mn), Bor (B), Nickel (Ni), Kupfer (Cu), Zink (Zn) und weitere Spurenelemente.
Somit stellt Saponit eine neuartige mineralische Ressource mit einem äußerst breiten Anwendungsspektrum dar.
Saponit zeichnet sich durch eine Vielzahl besonderer Eigenschaften aus, darunter:
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eine hohe Ionenaustauschkapazität,
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eine aktive Oberfläche,
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eine ausgeprägte Sorptionsaktivität gegenüber Schwermetallen und Radionukliden,
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biokatalytische Aktivität,
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Neutralisierungsfähigkeit sowie
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Filtereigenschaften.
Den Eigenschaften und Wirkungseffekten nach steht Saponit dem Zeolith sehr nah, weist jedoch einige beachtliche Vorzüge auf und zwar:
- Saponit enthält weniger Silizium und ist daher etwas weicher
- Saponit enthält etwas mehr von den essenziellen Elementen wie Mg, Fe, Zn, welche die lebenden Organismen für ihre Entwicklung und ihr Wachstum brauchen
- Makro- und Mikroelemente im Saponit sind beweglicher als im Zeolith und daher noch besser verwertbar
1. Produktbeschreibung
Saponitmehl wird aus Saponit, einem magnesiumreichen Montmorillonit-Schichtsilikat, gewonnen. Es liegt als trockenes, loses Pulver (Korngröße ≤ 1 mm, hell- bis dunkelbraun) vor und zeichnet sich durch hohe spezifische Oberfläche, Kolloidität und Kationenaustauschkapazität aus. Hauptkomponenten sind MgO (Ø 11,5 %), CaO (2,4 %), K₂O (0,81 %) und Na₂O (0,26 %).
2. Wirkmechanismen im Boden
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Kationenaustausch: Steigende Bodensäure (H⁺) wird durch Austausch mit Ca²⁺, Mg²⁺, K⁺ und Na⁺ neutralisiert.
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pH-Anhebung: Im ersten Jahr nach Ausbringung steigt der pH-Wert typischerweise um 0,4–2,0 Einheiten an; der Effekt hält 3–5 Jahre an und verstärkt sich sogar im 3. Jahr.
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Humusbildung: Durch verbesserte Sorptionskapazität werden organische Substanzen effizienter eingebunden, was zu einer Humuszunahme von 0,11–0,12 % (3,3–3,6 t/ha) führt.
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Mikrobiell bedingte Prozesse: Saponit aktiviert stickstofffixierende und nitrifizierende Bakterien, stabilisiert alkalisch-hydrolysierten Stickstoff und erhöht mobile Phosphate um bis zu 4,7 mg/100 g Boden.
3. Langfristige Bodenverbesserung
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Kationenaustauschkapazität (KAK): Erhöhung um 0,8–1,2 mÄq./100 g (11–17 % Zuwachs) im dritten Anwendungsjahr.
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Austauschbare Mg-Reservoirs: Steigerung auf 9,2–10,1 mg/100 g Boden (27–58 % Zuwachs), Gesamtreserven bis 185 kg/ha.
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Ertragssteigerung: In Feldversuchen um bis zu 80 % höhere Erträge bei gleichzeitig 15–20 % gesteigerter Düngeverwertung.
4. Physikalisch-hydrophysikalische Effekte
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Bodenstruktur: Fördert Wasser- und witterungsbeständige Aggregate.
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Belüftung & Drainage: Erhöhte Porosität und Durchlässigkeit.
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Trockenstresstoleranz: Pflanzen widerstehen Trockenheit und Hitze besser.
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Regenwurmpopulation: Lebensbedingungen für Bodentiere verbessert, was Filtration und Lockerung unterstützt.
5. Agronomische Vorteile
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Nährstoffversorgung: Zusätzlich zu Ca und Mg werden auch K und Na bereitgestellt.
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Pestizid-Detoxifikation: Saponit bindet Rückstände von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden und reduziert deren phytotoxische Wirkung.
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Schutz vor Schadstoffen: Hält Schwermetalle und Radionuklide vom Pflanzenbewuchs fern.
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Bio-Tauglichkeit: Ungiftig, feuer- und explosionssicher – ideal für ökologischen Landbau.
6. Anwendungsempfehlungen
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Dosierung: 0,5–3 t/ha, je nach Bodenzustand, Kulturart und Ziel (0,2–0,6 t/ha sind ausreichend für gezielte Local-Band-Düngung).
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Zeitpunkt:
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Herbst: Gleichmäßig ausstreuen und in 5–20 cm Einarbeiten (Pflug, Scheibenegge).
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Frühjahr: Vor der Saat oder direkt in die Saatrillen ausbringen.
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Einarbeitung: Grubber, Scheibenegge oder Pflug, um homogene Verteilung sicherzustellen.
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Fruchtfolge-Empfehlung: Gut kombinierbar mit Buchweizen – Winterweizen – Sommergerste.
7. Qualität, Lagerung und Verpackung
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Norm: DSTU 7110:2009.
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Verpackung: Big Bags (1 000 kg), 25 kg Sack.
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Haltbarkeit: 2 Jahre bei trockener Lagerung.
Weiterführende Informationen
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Kombination mit organischen Düngern: Saponitmehl kann organische Substrate ergänzen und deren Mineralisierungsrate optimieren.
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Sortenspezifische Wirkung: Manche Kulturen (z. B. Hülsenfrüchte, Kartoffeln) zeigen besonders hohe Reaktionen auf Magnesiummangelkorrektur.
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Kalkverzicht: In kalkempfindlichen Systemen ersetzt Saponit oft Kalksteinmehl und verhindert Überkalkung.
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Umweltpunkte: Potenzial zur Reduktion von Nitrat-Auswaschungen durch erhöhte N-Retention.
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Wirtschaftlichkeit: Integrierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen belegen positive ROI durch Mehrerträge und reduzierte Dünge- und Kalkkosten.