Saponit (Saponitmehl) ist ein hochwirksames, magnesiumhaltiges Bodenverbesserungsmittel, das aus einem natürlichen Montmorillonit-Mineral besteht. Es wirkt effizienter als herkömmliches Kalksteinmehl, indem es:
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Bodensäure neutralisiert, pH-Wert erhöht und Austausch von Wasserstoffionen durch Calcium und Magnesium fördert.
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Die Bodenfruchtbarkeit steigert durch Verbesserung der Kationenaustauschkapazität sowie Anreicherung mit Nährstoffen wie Mg, Ca, K und Na.
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Humusgehalt erhöht (3,3–3,6 t/ha) durch verbesserte Sorptionseigenschaften.
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Bodenstruktur optimiert, Belüftung und Wasserdurchlässigkeit verbessert sowie Pflanzen gegenüber Witterungseinflüssen widerstandsfähiger macht.
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Stickstoff- und Phosphorgehalt stabilisiert durch Förderung mikrobieller Aktivität.
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Erträge um bis zu 80 % steigert und Düngemittel effizienter macht (+15–20 %).
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Umweltfreundlich, ungiftig, feuer- und explosionssicher, für den Bio-Anbau geeignet.
1. Produktbeschreibung
Saponitmehl wird aus Saponit, einem magnesiumreichen Montmorillonit-Schichtsilikat, gewonnen. Es liegt als trockenes, loses Pulver (Korngröße ≤ 1 mm, hell- bis dunkelbraun) vor und zeichnet sich durch hohe spezifische Oberfläche, Kolloidität und Kationenaustauschkapazität aus. Hauptkomponenten sind MgO (Ø 11,5 %), CaO (2,4 %), K₂O (0,81 %) und Na₂O (0,26 %).
2. Wirkmechanismen im Boden
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Kationenaustausch: Steigende Bodensäure (H⁺) wird durch Austausch mit Ca²⁺, Mg²⁺, K⁺ und Na⁺ neutralisiert.
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pH-Anhebung: Im ersten Jahr nach Ausbringung steigt der pH-Wert typischerweise um 0,4–2,0 Einheiten an; der Effekt hält 3–5 Jahre an und verstärkt sich sogar im 3. Jahr.
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Humusbildung: Durch verbesserte Sorptionskapazität werden organische Substanzen effizienter eingebunden, was zu einer Humuszunahme von 0,11–0,12 % (3,3–3,6 t/ha) führt.
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Mikrobiell bedingte Prozesse: Saponit aktiviert stickstofffixierende und nitrifizierende Bakterien, stabilisiert alkalisch-hydrolysierten Stickstoff und erhöht mobile Phosphate um bis zu 4,7 mg/100 g Boden.
3. Langfristige Bodenverbesserung
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Kationenaustauschkapazität (KAK): Erhöhung um 0,8–1,2 mÄq./100 g (11–17 % Zuwachs) im dritten Anwendungsjahr.
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Austauschbare Mg-Reservoirs: Steigerung auf 9,2–10,1 mg/100 g Boden (27–58 % Zuwachs), Gesamtreserven bis 185 kg/ha.
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Ertragssteigerung: In Feldversuchen um bis zu 80 % höhere Erträge bei gleichzeitig 15–20 % gesteigerter Düngeverwertung.
4. Physikalisch-hydrophysikalische Effekte
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Bodenstruktur: Fördert Wasser- und witterungsbeständige Aggregate.
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Belüftung & Drainage: Erhöhte Porosität und Durchlässigkeit.
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Trockenstresstoleranz: Pflanzen widerstehen Trockenheit und Hitze besser.
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Regenwurmpopulation: Lebensbedingungen für Bodentiere verbessert, was Filtration und Lockerung unterstützt.
5. Agronomische Vorteile
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Nährstoffversorgung: Zusätzlich zu Ca und Mg werden auch K und Na bereitgestellt.
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Pestizid-Detoxifikation: Saponit bindet Rückstände von Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden und reduziert deren phytotoxische Wirkung.
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Schutz vor Schadstoffen: Hält Schwermetalle und Radionuklide vom Pflanzenbewuchs fern.
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Bio-Tauglichkeit: Ungiftig, feuer- und explosionssicher – ideal für ökologischen Landbau.
6. Anwendungsempfehlungen
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Dosierung: 0,5–3 t/ha, je nach Bodenzustand, Kulturart und Ziel (0,2–0,6 t/ha sind ausreichend für gezielte Local-Band-Düngung).
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Zeitpunkt:
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Herbst: Gleichmäßig ausstreuen und in 5–20 cm Einarbeiten (Pflug, Scheibenegge).
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Frühjahr: Vor der Saat oder direkt in die Saatrillen ausbringen.
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Einarbeitung: Grubber, Scheibenegge oder Pflug, um homogene Verteilung sicherzustellen.
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Fruchtfolge-Empfehlung: Gut kombinierbar mit Buchweizen – Winterweizen – Sommergerste.
7. Qualität, Lagerung und Verpackung
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Norm: DSTU 7110:2009.
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Verpackung: Big Bags (1 000 kg), 25 kg Sack.
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Haltbarkeit: 2 Jahre bei trockener Lagerung.
Weiterführende Informationen
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Kombination mit organischen Düngern: Saponitmehl kann organische Substrate ergänzen und deren Mineralisierungsrate optimieren.
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Sortenspezifische Wirkung: Manche Kulturen (z. B. Hülsenfrüchte, Kartoffeln) zeigen besonders hohe Reaktionen auf Magnesiummangelkorrektur.
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Kalkverzicht: In kalkempfindlichen Systemen ersetzt Saponit oft Kalksteinmehl und verhindert Überkalkung.
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Umweltpunkte: Potenzial zur Reduktion von Nitrat-Auswaschungen durch erhöhte N-Retention.
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Wirtschaftlichkeit: Integrierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen belegen positive ROI durch Mehrerträge und reduzierte Dünge- und Kalkkosten.